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Als Fußballer noch lange Haare trugen und es den Kicker nur offline gab

Wer in den 60er Jahren geboren ist und sein Herz an den Fußball verlor, erinnert sich an viele Highlights der 70er und 80er Jahre. Und an die Kicker Zeitschriften!

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Unvergessen sind zum Beispiel der EM-Gewinn 1972 oder das Erringen des Weltmeistertitels von 1974. Damals erzielte Gerd Müller im Münchener Olympiastadion aus der Drehung das 2:1 gegen die favorisierten Holländer. Nicht nur Domstädter denken sicher auch an die spektakuläre Meisterschaft des 1. FC Köln in der Saison 77/78 zurück. Die Kölner standen damals punktgleich mit Mönchengladbach an der Spitze. Die Borussia vom Niederrhein hatte alle drei vorherigen Meistertitel gewonnen.

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Im dramatischen Titelkampf am letzten Spieltag entschied nur die bessere Tordifferenz

Vor dem Saisonfinale 1978 lagen die Kölner noch 10 Tore vor Gladbach. Am letzten Samstag der Saison gewann die Fohlenelf haushoch gegen Borussia Dortmund - 12:0! Köln brauchte also einen hohen Sieg gegen den FC St. Pauli. Die Kölner mit Mittelfeld-As Flohe, Stürmer Dieter Müller, Roger van Gool und den Defensivhelden Cullmann, Konopka und Zimmermann erzielten in Hamburg fünf Tore. St. Pauli traf keinmal. So konnte Hennes Weisweilers Geißbockelf dank eines nur drei Tore besseren Torverhältnisses die Meisterschale emporrecken.

Ein Kölner Doppeltriumph im Fußball-Jahrzehnt der Gladbacher und Bayern

Mit dem Sieg im DFB-Pokal-Finale sicherten sich die Domstädter um Torwartlegende Toni Schumacher zudem das Double. Natürlich gab es noch viele weitere Highlights und Top-Teams in diesen Fußballdekaden. Die können wir leider nicht alle aufzählen. Aber klar, auch in den damaligen Jahrzehnten holten die Bayern Titel in Serie. Gerd Müller, Sepp Maier, Uli Hoeneß, Beckenbauer & Co. zählten, wie heute auch, zu den stärksten Teams der Zeit. Borussia Dortmund war damals noch kein Dauerkonkurrent des FCB, spielte aber manchmal auch oben mit.

Der HSV war in den Achtzigern eine europäische Spitzenmannschaft

Die Hamburger wurden Deutscher Fußballmeister 1983 und, dank des legendären Fernschusses von Felix Magath, Pokalsieger der Landesmeister! Auch Werder Bremen, Hertha, die Eintracht-Teams aus Frankfurt und Braunschweig, Kaiserslautern, Düsseldorfs Fortuna, die „Zebras“ aus Duisburg und der VfB Stuttgart zählten zu den westdeutschen Topclubs der 80er Jahre.


Viele heute 50-jährige denken selig an diese Fußballdekaden zurück

Zwar war der Fußball bei weitem nicht so schnell und athletisch wie in der Gegenwart. Es ging aber gefühlt noch bodenständiger und nicht ganz so kommerziell zu wie heute. Klassische Liberos (wie Beckenbauer) oder Spielmacher schlugen aus der Tiefe des Raumes elegante Pässe. Schalkes Flankengott Rüdiger Abramczik drehte den Ball mit sagenhaftem Effet in den Strafraum, wo Klaus Fischer ihn per Fallrückzieher verwandelte. Ein weiterer genialer Vorlagengeber war HSV-Legende Manni Kaltz. Für seine sehr krummen „Bananenflanken“ schienen die physikalischen Gesetze nicht zu gelten.

Der geniale Spielgestalter Günter Netzer wechselte sich selbst ein, um ein entscheidendes Tor zu erzielen

Netzer war zudem einer der ersten Fußballprofis, der lange Haare trug und einen Sportwagen fuhr. Das fiel damals auf! Denn der normale Bundesligaprofi bevorzugte eher klassisch Vokuhila und trug einen topmodischen Schnauzer. Auch wurden viele Profis nach der Karriere meistens nicht TV-Experten, Trainer oder Mode-Models. Stattdessen wurde mit dem verdienten Geld eher ein Lotto Toto-Geschäft im Heimatort eröffnet…


Die Chronik eines Fußballjahrhunderts – die Kicker Zeitschrift

Wer hat das Geschehen auf dem grünen Rasen enthusiastisch, fachkundig und professionell begleitet? In den 70er und 80er Jahren, aber auch lange vorher und heute noch? Natürlich, „‘n Abend, allerseits“, Heribert Faßbender und die anderen Kultmoderatoren der ARD-Sportschau! Richtig, aber wer noch? Der Kicker, die deutsche Sport- und Fußballzeitschrift! Sie feiert 2020 ihr 100-jähriges Bestehen. Das Fachblatt erschien erstmalig 1920 in Konstanz.

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Als Begründer der Kicker Zeitschrift gilt Walter Bensemann

Der deutsche Fußballpionier hatte, ebenso wie FC Bayern-Urgestein Kurt Landauer, jüdische Wurzeln. Bensemann hatte das damals in Deutschland oft noch verpönte Ballspiel als Schüler in England kennengelernt. Zurück im damaligen Deutschen Kaiserreich, wurde Walter Bensemann Mitgründer zahlreicher Fußballvereine in Baden und im (damals deutschen) Elsass. Der Sportenthusiast organisierte internationale Spiele im Sinne friedlicher Völkerverständigung – und hob die Kicker Zeitschrift aus der Taufe. Bensemann, 1873 in Berlin geboren, emigrierte 1933 in die Schweiz, um der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu entgehen. Die Kicker Zeitschrift wurde von den Nazis brutal vereinnahmt. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte sie eine Wiedergeburt: Seit 1946 erscheint der Kicker im Nürnberger Olympia-Verlag. Heute ist das Fachmagazin zweimal wöchentlich am Kiosk zu haben.

Es geht um die drei wichtigsten Dinge – Fußball, Fußball und Fußball

Print-Ausgaben und Digitalversionen des Kicker enthalten angenehm wenig Lifestyle. Dafür findet der Leser umso mehr fundierte Spielberichte, Reportagen und Analysen. Im Kicker findet sich fast die gesamte deutsche Fußballhistorie wieder – Ergebnisse, Tabellen, Infos über Spieler und Trainer. Wer regelmäßig Kicker liest, erwirbt fußballerisches Knowhow über Aufstellungen, Taktik und Technik. Da verwundert es nicht, dass begeisterte Sammler und Sportchronisten nach früheren Ausgaben suchen. Komplette Kicker-Jahrgänge der 70er oder 80er Jahre werden zu Liebhaberpreisen gehandelt. In diesem Sinne, auf weitere 100 Jahre Kicker!

Veröffentlicht am 19. Februar 2021 von geb.1960-69.

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