Sogar Europameisterschaften und andere Turniere werden im Tischeishockey ausgespielt, ähnlich wie beim Tischfußball. So schnell wie die "Profis" waren wir nicht. Aber in den 1970er Jahren lieferten wir uns unter Freunden packende Eishockey-Duelle. Nicht nur im Winter mit selbstgebastelten Schlägern auf dem Dorfteich (der damals noch regelmäßig zufror) – sondern auch ganzjährig im Kinderzimmer.
Jedes Team beim Tischhockey bestand, wie in einer echten Eishalle, aus sechs Spielern. Lange Drahtstangen führten durch den weißen Kunststoffunterbau des Tischeishockeys. Mit kleinen Plastikgriffen am Ende versehen, wurden die Spieler mit den Stangen in ihrer Rille auf dem „Eis“ geführt.
Die Stangen konnten beim Tischeishockey-Spiel nicht nur geschoben und gezogen werden. Mit dem Griff wurden die Stangen gedreht. So drehte sich die Spielfigur. Der kleine Schläger wurde bewegt, um den Puck beim Eishockey Tischspiel im richtigen Moment zum Mitspieler zu passen. Mit einer blitzschnellen Drehung gelang es, die Spielscheibe mit dem Schläger in Richtung gegnerisches Tor zu befördern.
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Hier waren die Maßstäbe aus technischen Gründen etwas anders. Während die Spieler etwa die Größe von Playmobil-Figuren hatten, hatte die Spielscheibe etwa die Dimension eines Flaschendeckels. Diese Größe war nötig, damit der Puck optimal gespielt werden konnte.
Das ging beim Eishockey Tischspiel von einem der Außenverteidiger zum anderen. Wehe aber, der Gegner fing den Puck mit dem Außenstürmer ab, führte ihn blitzschnell vors Tor, passte ihn in die Mitte – und reaktionsschnell schlug der Mittelstürmer die schwarze Scheibe unhaltbar ins weiße Plastiktornetz. Oder der Außenstürmer beim Tischeishockey drehte sich blitzschnell, um den Puck mit der anderen Seite des Schläger aus spitzem Winkel aufs kleine Tor zu bringen.
Seine „Fahrbahn“ war sehr kurz. Zudem konnten wir mit ihm oft nur die flach geschossenen Pucks halten. Das geschah, in dem wir seinen Eishockeyschläger in die linke oder rechte Ecke des Tores drehten. Geübten Tischhockeyspielern gelang es, den Angriff des mit dem Puck heranstürmenden Mittelstürmers abzuwehren. Wenn Mittel- oder Außenstürmer beim Tischhockey jedoch mit blitzschneller Dreh- und Schlagbewegung einen halbhohen Schuss platzierten, war der Keeper chancenlos.
Das Passen von Spieler zu Spieler ging fast genauso schnell wie beim großen Vorbild! Oft verlegten wir packende Duelle der damaligen Eishockey-Weltmächte UdSSR und CSSR auf den heimischen Eishockeytisch. Fans des Tischeishockeys eifern auch den Teams aus Schweden oder Kanada nach, die ebenfalls bei fast jedem Turnier oben mitspielen. Zu den deutschen Eishockeystars unserer Jugend zählte Erich Kühnhackl, der im Jahr 2000 zum Eishockeyspieler des Jahrhunderts gekürt wurde.
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Selbstgemachte Werbebande durften in unseren heimischen Tischeishockey-Arenen nicht fehlen. Dazu schnitten wir aus Werbeseiten alter Zeitschriften Firmenlogos aus. Mit Tesafilm wurden sie an den das Feld begrenzenden Banden befestigt. Fertig war das Eisstadion.
Die Fahrrillen der Spielfiguren ließen auch beim Tischhockey hartnäckiges Gerangel, Schläger an Schläger, zu. Bodychecks oder "Prügeleien" zwischen den Figuren waren jedoch technisch unmöglich. Um einen Spieler mit Zeitstrafe herauszunehmen, hätte man ihn mit Schlittschuh vom metallenen Führungsstift abziehen müssen. Das taten wir eher, wenn ein Tischeishockeyspieler gebrochen war und repariert werden musste. Oder wenn ein Spieler beziehungsweise das abgenutzte Loch in der Schlittschuhsohle auf dem halbrunden Metallstift „durchdrehte“. Der Grund hierfür war meist klar: Wir hatten im Tischhockey-Fieber zu viele Zweikämpfe mit voller Drehkraft und Gegenhalten des Schlägers gewonnen…
Hinweise und Anregungen sind herzlich willkommen: MITMACHEN