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Was ist diesmal drin? Wundertüten damals und heute

Es war immer wieder ein Kribbeln im Bauch, eine neu erstandene Tüte zu öffnen. Die Wundertüten meiner Kindheit habe ich in guter Erinnerung.

Es gab sie bereits früher, seit der Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Der Preis für eine Wundertüte war in meiner Grundschulzeit, Mitte der 1960er Jahre, sehr gering. Für 10 oder 20 Pfennig konnten wir so eine Tüte im Tante-Emma-Laden kaufen. Natürlich hatten wir den Trick schnell raus, die Tütchen vor dem Kauf abzutasten. So wollten wir herausbekommen, was wohl drin sein könnte.

Die mit Taschengeld gekaufte Wundertüte wurde vorsichtig geöffnet, damit ja nichts rausfiel

Die Süßigkeiten waren nicht so wichtig. Das Spielzeug war viel interessanter! Aus Kunststoff oder Holz hergestellt, hatten die kleinen Gimmicks oft Sammelcharakter. Der sollte zum erneuten Kauf animieren. Bildkarten zum Sammeln oder Tauschen gab es auch. Das hatte, im Nachhinein betrachtet, auch einen sozialen Hintergrund. Hatte man eine Sammelkarte, die ein anderes Kind gerne haben wollte, war man gefragt.

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Später gab es getrennte Tüten für Jungen und Mädchen, mit blauer oder rosafarbener Aufschrift

Darin enthalten waren natürlich Spielzeuge, von denen man meinte, sie würden Jungs oder Mädels besonders gefallen. Zum Beispiel rosarote Pferdefigürchen oder Prinzessinnen-Accessoires für die jungen Damen, Detektiv- oder Fußball-Spielzeug für die Jungs. Das ist gendermäßig sicher heute nicht mehr ganz korrekt.


Das Prinzip der Wundertüte findet sich heute in vielfältiger Gestalt wieder

Jeder Adventskalender ist ein Produkt, das ähnliche Gefühle hervorruft wie die Wundertüte. Was mag im nächsten Kästchen drin sein? Das Überraschungs-Ei, das jeder kennt, funktioniert“ auch ein bisschen nach dem Prinzip der Wundertüte. Für viele Erwachsene ist die Spannung beim Öffnen nicht verloren gegangen. Nur zu gerne schaut man den eigenen Kindern oder Enkeln zu, wie sie sich mit leuchtenden Augen ans Auspacken machen.

Eine Wundertüte soll neugierig machen

Sie soll den Wunsch nach Spannung wecken und ein Glücksgefühl auslösen. Dass der Inhalt oft eine nicht allzu hohen Spielwert hat, tut der Freude kaum Abbruch. Manche Produktmacher haben den Überraschungseffekt geschickt mit der menschlichen Sammelleidenschaft kombiniert. Da verwundert es nicht, dass einige Figuren oder Figurenserien aus Überraschungseiern unter Sammlern hoch gehandelt werden.

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Echte Überraschungen in der realen Welt

Moderne Überraschungsspielzeuge bieten ein ähnliches Empfinden wie das, das wir damals beim Öffnen der Wundertüte verspürten. Nur eines hat mich persönlich nie so richtig gepackt: Online-Überraschungen, wenn sich zum Beispiel ein Türchen auf einen Klick öffnet… Vor dem Bildschirm von Smartphone, Tablet oder PC vermisse ich das Knistern, Rascheln, das „Anfassbare“. Da ist es doch viel schöner, wenn ich eine reale Wundertüte, ein Ü-Ei oder ein papiernes Kalendertürchen öffne.

Veröffentlicht am 10. November 2020 von geb.1960-69.

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