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Ein Kuss in der großen Pause - Natürlich im Brötchen

Ein kulinarisches Highlight der 1980er Jahre war für uns Schüler das Schokokuss-Brötchen. Damals hieß das ja, heute zu Recht inkorrekt, „Negerkuss-Brötchen“.

Kaum hatte uns die monotone elektronische „Pausenglocke“ aus dem wohlverdienten Schlaf im Physikunterricht gerissen, stürmten wir los: in den kleinen Süßigkeitenladen, etwa 3 Gehminuten von der Schule entfernt. So einen Laden gab es gefühlt in Schrittweite von jeder weiterführenden Schule. Meist gab es unter uns einen festen Begriff für den Laden. Die Schüler hatten ihn schlicht nach dem Nachnamen der meist betagten Betreiber getauft. So gingen wir in der großen Pause beispielsweise „zu Tschirpke“, „zu (Frau) Maas“ oder „zum (Bäcker Nagel am) Immenhof“. Unser Taschengeld gaben wir auch für zuckersüß-klebrige Schnuller und Taler, die zuverlässig jede Amalgam-Plombe zogen. Zu den wohl damals beliebtesten Vormittagssnacks zählten die Schaumkuss- oder Schokokuss-Brötchen.

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Die Schaumkuss-Brötchen waren ziemlich ungesund, aber sehr beliebt

Ganz wichtig: der süße Schokokuss wurde getrennt von dem Weizenbrötchen gekauft. Die servicebewusste Omi am Tresen des Tante Emma-Ladens oder der Bäckerei hat das Brötchen bereits aufgeschnitten. Margarine oder Butter waren ebenso wenig nötig wie ein Messer zum Schmieren. Zum genussvollen Ritual gehörte, den Schokokuss selbst zwischen den beiden Brötchenhälften zu zerquetschen. Erinnert Ihr Euch auch noch an das einmalige Geräusch, wenn unter dem Druck die Schokoladenhülle zerbrach und der Schaumkuss zum Brotbelag wurde? Das sah dann nicht mehr schön aus, war aber extrem lecker!

Veröffentlicht am 17. Januar 2021 von geb.1960-69.

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