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Das Bessere ist der Feind des Guten!

Omas oder Mutters eingekochtes Früchtekompott als Nachtisch – wer erinnert das nicht aus den 70er oder 80er Jahren? Was für ein Fest.

Aufgewachsen in einem Flächenbundesland, erinnere ich mich an meine Großeltern nur in Verbindung mit einem (Nutz-)Garten. Zur Erntezeit wurden verschiedene Gemüse- oder, für mich sehr viel wichtiger, Obstsorten eingekocht. Zeitraubend und küchenintensiv wurden nach und nach die Regale im Keller mit Weckgläsern gefüllt. Später im Jahr gab es dann meist zum Nachtisch eingekochte Süßkirschen, Apfelspalten (kein Apfelmus!), Quitten, Pfirsiche, Blaubeeren und ganz besonders wichtig: Birnen. Süß, lecker und aus dem eigenen Garten oder vielleicht vom Nachbarn bekommen oder getauscht, stürzten wir uns auf diese Süßspeise. Dass viel Zucker drin, allerlei Vitamine wegen des Kochens draußen waren, kümmerte uns nicht.

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Dies änderte sich aber rasch mit dem Erwerb der ersten Familientiefkühltruhe

Fortan wurde das Obst eingefroren. Das wirkte sich auf den Vitamingehalt und die Fruchtigkeit aus. So geriet die Technik des Einkochens in unserer Familie fast gänzlich in Vergessenheit. Doch halt, mittlerweile ist es an unserer Generation, das Einkochen wieder zu erlernen und an unsere Kinder weiterzugeben.


Denn der „Sieg“ der Tiefkühlung über das Einkochen ist wie gesagt nur ein Punktsieg

Jeder, der einmal versucht hat Tiefkühlkost in einen Campingurlaub mitzunehmen, wird sich erinnern, dass dies entweder scheitert oder mit fast militärisch organisierter Logistik verbunden ist. Nicht so beim Einkochen. Eines der Highlights zu diesem Thema war ein Norwegenurlaub mit Auto und Zelt. Ein Etappenurlaub; jeden Tag ein anderes Ziel. Zwei Studenten und ein Auto. Geld war knapp, aber Kofferraum gab es reichlich. Die Lösung kam von mütterlicher Seite:

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„Ich koche Euch Essen ein, dann spart ihr Geld“

Was sich zunächst nach drei Wochen Erbsen und Wurzeln auf dem Campingkocher anhörte entwickelte sich ganz anders. Am Tag vor der Abreise holten wir die Gläser ab. Immer in Portionen für zwei Personen, gab es Rinderrouladen, Kohlrouladen, Gulasch, Sahnegeschnetzeltes, beste Bolognese-Sauce und Obstkompott. Das reichte für fast 14 Tage Campingurlaub! Der wurde, in Verbindung mit dem norwegischen Lachs, zu einem bisher unerreichten, fast schon legendären Gourmet-Trip!

Das Einkochen hat also nach wie vor seine Daseinsberechtigung

Es ist nachhaltiger als man denkt und fast kunststoff- und kautschukfrei, wenn man von Weckgummis beziehungsweise Dichtungen der Gläser absieht. Die Gläser können mehrfach wiederverwendet und zum Ende ihres Einkochlebens in den Glascontainer zum Recycling gegeben werden. Und vor allem: Das Einkochen macht Spaß, ist eine herrliche Abwechslung zum Arbeitsalltag und ruft Erinnerungen an Eltern und Großeltern wach. Darüber hinaus kann man schon wochen- oder monatelang mit den Urlaubsvorbereitungen beginnen – und so die Vorfreude auf den Urlaub kultivieren.

Veröffentlicht am 05. März 2021 von geb.1960-69.de - Autor: Overdose

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