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Raumschiff Orion an der Decke? Leuchten der 60er und 70er

Runde Lampenköpfe mit großen Leuchtkörpern, aufeinander geschichtete Teller- und Zylinderformen, gradlinige oder elegant geschwungene Stahlbögen …

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… dazu die ein- oder maximal zweifarbige Gestaltung – das sind Merkmale vieler Lampen aus damaligen Zeiten. Auch beim Material änderten sich die Geschmäcker. Holz für Lampenkorpus, -fuß oder -ständer sowie bestickte Stoffe für die Schirme wurden vielfach abgelöst. Zum Beispiel von lackiertem oder verchromtem Metall und durchgefärbten Kunststoffen. Wenn die Lampendesigner Glaselemente verwendeten, geschah dies häufig mit einer schlicht-modernen Formgebung und in einer einzigen Farbe.

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Quietschbunt, kreisrund oder klare Kante – Lampen, die heute Retrochic haben

Den oft bieder und verschnörkelt wirkenden Lampen, die in vielen bürgerlichen Wohnzimmern vorherrschten, setzten Hersteller klare Formen entgegen. Da wurde eine Leselampe plötzlich mit einem schlicht, aber elegant gestalteten Blechtrichter als Schirm versehen. Die Designer ließen den Lampenschirm beispielsweise in Orange oder Braun lackieren. Heute ist das für manche Betrachter eine Irritation für die Augen, für manche kultiges Retro-Design.

Manche Deckenleuchten skandinavischer oder italienischer Designer erinnerten an UFOs

Wie eine fliegende Untertasse wirkte die legendäre Leuchte PH-5, der Designklassiker des Dänen Poul Henningsen. Der Autor dieses Beitrags muss beim Anblick immer an das Raumschiff Orion denken. Der „Schnelle Raumkreuzer“ hob in der 1966 gestarteten, deutschen SciFi-Serie zur Raumpatrouille ab. Wer Dietmar Schönherr und Team nochmal ins schwarzweiße Weltall begleitet und die Serie schaut, kann rätseln: Manche Apparaturen auf der Kommandobrücke der Orion sind Sechzigerjahre-Design-Duschköpfe oder andere Haushaltsgegenstände…


Von der fliegenden Untertasse zur Artischocke

Ein weiterer Lampenklassiker, den Henningsen für das dänische Leuchten-Unternehmen Louis Poulsen entwarf, ist die Artichoke-Leuchte. Die kugelförmige Leuchte mit ihren futuristischen Fächerelementen, die an Artischockenblätter erinnern, strahlt weltweit bei Designliebhabern von der Decke. Dänische Designer und Architekten waren damals und heute stilprägend. Eine Ikone der modernen Schreibtischleuchten wurde von Arne Jacobsen, der auch den legendären Sessel „Das Ei“ schuf, für Louis Poulsen entworfen. Mit dem klaren Design und dem schlichten, trichterförmigen Schirm scheint die Schreibtischlampe vom Bauhaus inspiriert zu sein. Ebenfalls legendär und einfach, aber hochmodern konstruiert – die Tischlampe Tolomeo von Artemide. Der italienische Architekt und Designer De Lucchi schuf die schlicht-elegante Leuchte 1987. Zur genialen, fast ohne Schrauben auskommenden Konstruktion des verstellbaren Lampenarmes hatte er sich in Apulien inspirieren lassen. Vorbild waren die Trabucchi, die traditionellen „Fischgalgen“ apulischer Angler.

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Für futuristisches Ambiente sorgten auch die Lavaleuchten

Deren beständiges, stimmungsvoll illuminiertes Wabern hatte etwas Meditatives. Einige Zeitgenossen hielten sie sogar für einen (optisch wirkenden) Drogenersatz, bei dessen Betrachten man in andere Sphären abtauchte. Mit ihren ebenfalls klaren, aber sanft geschwungenen Formen vermittelten Lavalampen beinahe einen „lebendigen“ Eindruck. Das passte zu dem ewigen, organischen Zyklus des Werdens und Vergehens, den die wabernden Flüssigkeiten im Lampeninneren für manche Fans symbolisierten.

Veröffentlicht am 17. Februar 2021 von geb.1960-69.de

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