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Karottenhose mit 1980er Kultstatus - Die Vanilia

Wer cool war und dem Zeitgeist entsprechen wollte, nervte seine Eltern so lange, bis diese schließlich nachgaben und ihren Teenies eine Vanilia kauften.

Am besten jede Saison ein neues. Das Label trug neben dem Markennamen und dem Logo einer Eistüte auch die Jahreszahl der jeweiligen Kollektion. Besonders beliebt waren pastellfarbige, weiße oder schwarze „Vanillia“, wie sie oft auch fälschlicherweise genannte wurden. Obwohl es italienisch klang und die Hosen auch in Bella Italia in Produktion gingen, kamen die Modetrendsetter aus dem rheinischen Neuss – dort war der Sitz der Vanilia Fashion GmbH, gegründet wurde im Mai 1980 von Heinz Consul und seiner Frau Yvonne.

Doch wie kam es dazu?

1980 überlegte das Paar in einer italienischen Eisdiele, wie sie ihre neu gegründete Modelinie nennen könnten. Und da die Modeschöpfer beide Vanilleeis liebten, wurde die rote Eistüte ihr unverwechselbares Logo und „Vanilia“ das Label, welches Modegeschichte schrieb. Es wurde zum Synonym für die Karottenhose, ohne die in den 1980ern keiner das Haus verließ. Die Vanilia war besonders in der Jugendkultur der Popper beliebt, aber auch andere modebewusste Teens wollten auf der Welle mitschwimmen, denn schließlich galt die Hose als Statussymbol.


Karottenform und ein Gürtel zum "Posen"

Die ersten Modelle waren aus Baumwolle, oben weit geschnitten und mit einem breiten Nietengürtel in Szene gesetzt. Nach unten Richtung Beinabschluss saß die Kulthose immer schmaler und lag schließlich am Knöchel an der Haut auf. Dazu kam noch ein modisches Muss, wenn man ganz weit vorn sein wollte: So wurden verbreitet weiße Tennissocken über die Beinenden gezogen. An den Seiten befanden sich in Höhe der Oberschenkel aufgesetzte Taschen, auf denen das Eistüten-Label prangte.

Von Break-Dance zu Golda

Der stolze Preis für die erste bundlose Hose betrug damals etwa 120 DM. Das wären heute etwa 60 Euro. Vor dem bekannten Break-Dance-Modell entstand das Modell Golda. Es war das erste seiner Art mit aufgesetzten Seitentaschen. Acht Millionen solcher Hosen-Modelle verkauften die Consuls – ein Rekord für damalige Zeiten.

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Veröffentlicht am 10. März 2021 von geb.1960-69.de

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