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Leitungswasser trinken, damals aus Sparsamkeit, heute ein Trend

Trink' Gänsewein, Leitungsheimer oder Kranenburger, das sagten unsere Eltern, wenn wir Leitungswasser trinken sollten...

... denn das Leitungswasser war in den 1970ern in unserer Region schon sehr gut – damals wie heute in Deutschland permanent auf Qualität kontrolliert. So fiel und fällt es auf, wenn Grenzwerte, zum Beispiel für den Nitratgehalt, überschritten werden oder wenn Medikamentenrückstände zunehmen. Fast überall in Deutschland kommt auch heute meistens Trinkwasserqualität aus dem Hahn. Experten empfehlen, es vor dem Trinken kurz ablaufen zu lassen – wegen möglicher Bakterien. Die könnten sich im stehenden Wasser oder in den mit Luft in Berührung gekommenen Teilen des Wasserhahns, zum Beispiel im Perlator, gebildet haben. Zudem sollte das Haus natürlich früher und heute keine Bleileitung mehr haben. Das Schwermetall kann in winzigen Mengen ins durchfließende Wasser gelangen.

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Wenn wir vom Bolzplatz abgekämpft und durstig nach Hause kamen...

Dann hieß es erstmal: hin zum Waschenbecken, den Hahn kurz ablaufen lassen und dann das Wasser in die zusammengelegten, hohlen Hände laufen lassen. Daraus konnten wir dann unseren Durst stillen. Oder wir tranken einfach direkt aus dem Hahn, indem wir den Mund in den Wasserstrahl hielten. So viel Flüssigkeit so schnell aufzunehmen, das ging aus der Flasche gar nicht. Mineralwasser gab es noch nicht als "Medium" oder "Still", sondern nur mit extrem viel Kohlensäure, was heute oft "Classic" genannt wird. Das hätte bei den Mengen, die wir nach dem Sport getrunken haben, zu allerlei Geblubber geführt. Zudem wäre es viel teurer gewesen. Zuckerwasser, wie Muttern Cola, Fruchtsaftgetränke & Co. nannte, war zum Durstlöschen ebenfalls verpönt. Nicht nur zu teuer, sondern auch "Karius und Baktus" fördernd. Zuckerhaltige Softdrinks, davon gab es höchstens mal ein Glas zum Essen. Mehr gesüßte Getränke durften wir nur zu besonderen Anlässen, zum Beispiel beim Kindergeburtstag, trinken.


Ganz anders das trinkbare Leitungswasser

Es ist nicht nur gesünder als Süßes, sondern auch bis zu 100-mal günstiger als in Flaschen abgefülltes Mineralwasser. Das galt damals und es gilt heute noch. Auch bei der Umwelt- und Klimabilanz, heute wichtiger denn je, ist Leitungswasser ganz vorne. Einige Experten und Studien gehen von einer bis zu 600- bis 1000-fach besserer Umweltbilanz von Leitungswasser aus. Es müssen keine Flaschen hergestellt und per LKW durch die Gegend gekarrt werden. Im Gegensatz zu Einwegflaschen fällt beim Leitungswasser kein Müll an. Und auch der Energie- und Transportaufwand für die Rücknahme und das Spülen von Pfandflaschen entfällt. Und der Trinkgenuss? Heute nehmen wir meistens ein Glas. Aber das kühle Leitungswasser aus dem Hahn, früher aus der hohlen Hand geschlürft, schmeckt in der Erinnerung am besten!

Veröffentlicht am 27. Oktober 2023 von geb.1960-69.de

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