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Pelikan Füller oder Geha? Echte Glaubensfragen der 70er

Als Kind braucht man Orientierung. So auch die Kids, die in den 1960ern geboren und in den 70ern aufgewachsen sind. Und Füller und Tintenpatronen brauchten sie.

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Das Schreibgerät, mit dem wir in Schreibschrift um eine gute "Schönschrift"-Note kämpften, war damals fast immer ein Tintenfüller. Oft gaben die Schulen, wie in unserer nordwestdeutsche Grundschule und in der folgenden 5. und 6. Klasse, das auch vor. Auch die Tintenfarbe war meist festgelegt: das schöne kräftige Tintenblau. Schwarz und das exotische Grün waren meist nicht erlaubt, und in grüner Tinte Geschriebenes war auch schwerer zu lesen. Rote Tintenpatronen war wiederum den Füllern der Lehrer vorbehalten. Aber entscheiden durften wir immerhin, mit welchem Füller wir schrieben.

Platzhirsche waren damals Pelikan Füller und das Konkurrenzschreibwerkzeug von Geha

Ich war eindeutig Team Pelikan, und meine Eltern zum Glück auch, sodass sie mir den Füller im Schreibwaren-Fachhandel kauften. Obwohl ich seit über drei Jahrzehnten fast nur noch mit dem Kugelschreiber schreibe: Nie werde ich die besonders griffige, ergonomische Formgebung und die Edelstahlkappe, die sich so schön kühl und elegant anfühlte, vergessen. Und natürlich die glänzende Stahlfeder des Füllers, die wir Kinder mehr oder weniger geschickt über das Papier gleiten ließen, Tintenflecke inklusive.

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Tintenkleckse wie bei früheren Schreibfedern gab es bei Füllern selten - aber Tintenschmierflecke

Hinzu kam: Ich zähle zu einer der ersten Generationen Linkshänder, denen das Schreiben mit Links nicht abtrainiert wurde. So habe ich den Pelikan Füller immer mit der linken Hand und etwas verrrenktem Handgelenk über die Schulheftseite geführt, damit die geschriebenen Zeilen nicht gleich vom Handballen verschmiert wurden.

Denn so große Tintenflecken hätte die Kapazität vom "Tintenkiller" sofort aufgebraucht. Der war eher dafür da, um kleine Schreibfehler zu korrigieren. Oft brauchte man das mit dem Tintenkiller Gelöschte noch nicht einmal mit dem Extrastift (mit Füller ging es nicht) zu überschreiben. So wurde aus einem versehentlich groß geschriebenen "B" durch "Killen" des oberen Bogens ein kleines "b".

War eine Seite fertig geschrieben, wurde fein säuberlich mit dem Löschblatt die Tinte getrocknet

Überhaupt, die Tinte. Ich habe mich immer darauf gefreut, wenn die Tintenpatrone leer war. Denn dann konnte ich den hochwertigen Füller vorsichtig aufschrauben, die Patrone herausnehmen und eine neue einsetzen. Die lagerte meist hinten im Füller. Oder wir nahmen sie aus den kleinen blauweißen Pelikan-Pappschachteln.

Die neue, volle Tintenpatrone wurde in den Pelikan Füller eingesetzt

Dann wurde er zugeschraubt und - ein besonderes Augenblick - kurz vorm vollständigen Verschrauben klackte es. Die winzige Plastikkugel, die die volle Patrone wie eine Ventilkappe verschloss, war jetzt vom Bolzen des Füllers in die Tintenpatrone gedrückt worden. So konnte die Tinte ungehindert zur Füllerfeder fließen.

Erinnert Ihr das auch noch?

Bei uns hat fast jeder damals die leeren Tintenpatronen aufgeschnitten, um an die winzige Kugel zu gelangen. Wer irgendwann eine durchsichtige Tic Tac-Plastikschachtel voll davon hatte, war der Füller- und Kugelkönig!

Veröffentlicht am 31. März 2023 von geb.1960-69.de

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