Der Faden oder die Kordel wird um jedes Handgelenk gelegt. Dabei müssen die langen Schnüre parallel verlaufen. Nun fährt man mit einer Hand unter den Faden der anderen Hand und zieht diesen wieder zurück. Mit der anderen Hand verfährt man genauso. Nun geht man mit dem Mittelfinger der einen Hand unter dem Querfaden der anderen hindurch. Dieser Schritt wird mit der anderen Hand wiederholt.
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Es ist ein Partnerspiel, für das Ihr nur einen langen Faden (ungefähr zwei Meter) braucht. Das wird am Ende verknotet. Weil es so einfach ist, haben wir dieses Spiel oft auf dem Schulhof gespielt. Aber auch zwischendurch, wenn wir zum Beispiel zu zweit auf den Bus warteten.
Der Partner (oder einer der Partner bei mehr als zwei Mitspielern) nimmt nun die Fäden von den Händen des anderen ab. Das geschieht, in dem sich Daumen und Zeigefinger beider kreuzen. So entstehen immer neue Figuren. „Verloren“ hat derjenige, bei dem sich durch das Abnehmen der Fäden das Fadengebilde auflöst. „Schweinchen auf der Leiter“ ist ein schöner Zeitvertreib, der sehr wenig Einsatzmittel erfordert und zu immer neuen Fadenvarianten anspornt.
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Hier hat auch die Kunst des Origami ihren Ursprung. Seit dem Mittelalter wurde das Fadenspiel auf Bildern dokumentiert. Fadenspiele sind weltweit bekannt. Auf den Osterinseln wurden mit den abnehmbaren Fadengebilden ganze Geschichten weitererzählt. Auch an anderen Orten wurde das Fadenspiel zu kommunikativen Zwecken eingesetzt.
Als Kordel dienten Tierhaare, Menschenhaare und andere Naturmaterialien. Was sehr viele Fadenspiele gemeinsam haben: Eine Länge von rund zwei Metern hat sich als praktikabel erwiesen. 1906 wurde das Fadenspiel in einer umfangreichen Spielesammlung von Charles Scribner‘s Sons in New York auf den Markt gebracht. 1962 druckte Dover Publications noch einmal nach. Hätten wir damals schon gedacht, dass wir ein historisches Spiel spielen?
Hinweise und Anregungen sind herzlich willkommen: MITMACHEN