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Der Kommentar traf exakt meine gespeicherten Erinnerungen und Gefühle. Für mich entwickelte sich Kraftwerk als das perfekte Werkzeug, um meine Eltern zu schocken: „Der Junge verblödet doch bei dieser monotonen, kalten Musik.“ Und ich fand es sooo gut. Im Gegensatz zur restlichen Musik der frühen siebziger Jahre war das für mich der absolute Gegenpol – der Krautrock und spätere coole Elektropop von Kraftwerk.
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Im Grunde etwas, was klassische Komponisten für einige ihrer Musikstücke schon lange vorher beansprucht hatten. Zitat aus dem Film Amadeus: „Wenn man nur eine Note veränderte, würde es schlechter werden.“ Symphonisch. So wurde Kraftwerk bei uns zuhause zum (für mich) genussvollen Instrument des Generationenkonflikts, lange nach der Beatmusik, aber auch lange vor dem Punk. Ganz nebenbei entwickelte sich das Elektro-Musikgenre bis zum Ende der Siebziger/Anfang der achtziger Jahre zu einem großen Boom.
Die Pioniere der elektronischen Musik schufen Filmmusiken (zum Beispiel zu Blade Runner, die Stunde des Siegers) und lieferten diverse Klänge, Takes und Samples, die bis heute in diversen anderen Musikgenres aufgegriffen werden. Ein prominentes Beispiel ist Computerliebe (Kraftwerk, 1981) und Talk (Coldplay, 2005). Geschockt hat mich allerdings, dass der Generationenkonflikt nach so vielen Jahren heute noch immer nicht ausgestanden ist.
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Aber als ich neulich mal wieder die glasklaren Synthesizer-Klänge und den monotonen Gesang von Autobahn hörte, kam meine Tochter ins Wohnzimmer. Ganz Teenie unserer Zeit, meinte sie schon nach zwei von rund 22 (!) Minuten der Long-Version: „…und das findest Du gut???“ Ist mein Musikgeschmack vielleicht doch schräger, als ich all die Jahre gedacht habe? Was soll’s. Mir gefällt’s.
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